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Amiens – Die Stimmung in Marcel Kittels Katusha-Alpecin-Team ist bei der 105. Tour de France weiter extrem angespannt. Im Mittelpunkt der Diskussionen stehen die Mannschaftsleitung und der Topsprinter, der noch immer ohne Etappensieg ist und seinen hohen Ansprüchen hinterherfährt.

Eine in der Sportzeitung «L’Équipe» zitierte Äußerung von Teamchef Dimitri Konyschew sorgte für Unruhe. «Marcel verdient bei uns viel Geld und denkt nur an sich. Bei der Teambesprechung vor dem Teamzeitfahren in Cholet spielte er mit seinem Handy und demonstrierte sein Desinteresse», sagte Konyschew dem Blatt zufolge.

Kittel-Manager Jörg Werner, der sich am Ruhetag am Montag um ein klärendes Gespräch bemühen will, war in seinen Äußerungen wenig diplomatisch. Er nannte Teile der Mannschafts-Führung «old School», mahnte den fehlenden Teamspirit an und sprach von einer Teilung zwischen der vierköpfigen (deutschen) Sprinter-Fraktion um Kittel und den übrigen vier Fahrern, die sich um den für das Gesamtklassement vorgesehenen Ilnur Zakarin kümmern sollen.

Werner schwärmte von vergangenen Zeiten, in denen sein Schützling noch für das belgische Quick-Step-Team fuhr, in dem jetzt der Topsprinter Fernando Gaviria mit bisher zwei Etappenerfolgen für Furore sorgt. «Bei Quick-Step herrscht eine gute Stimmung, auch die Klassementsfahrer Alaphilippe und Jungels unterstützen den Sprinter», sagte er am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Im Vorjahr hatte Kittel für Quick-Step fünf Etappen gewonnen.

Fotocredits: Yorick Jansens
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