Vielleicht erinnert sich noch der eine oder andere an den vergangenen Glanz der Internationalen Friedensfahrt, dem Ost-Pendant zur Tour de France. Besonders zu Zeiten vor der Wende war die Tour in den Veranstalterstaaten Polen, Tschechoslowakei und der DDR außerordentlich populär. Aber heute? Nach und nach scheint die Internationale Friedensfahrt regelrecht aus der Presse zu verschwinden. Kein Wunder – letztes Jahr sowie 2005 wurde das Rennen auf Grund organisatorischer und finanzieller Schwierigkeiten sogar abgesagt. Da stellt sich vor allem die Frage: Wird es da überhaupt noch eine Internationale Friedesfahrt 2008 geben?

Um diese Frage beantworten zu können, muss man sich zuerst einmal die Probleme anschauen, die zum ‚Untergang‘ der Internationalen Friedensfahrt geführt haben. Als vor der Saison 2005 bekannt wurde, dass die Internationale Friedensfahrt nicht in die UCI ProTour, die höchste Klasse des Radsports, aufgenommen wurde, verschlechterte sich ihre Stellung im internationalen Radsportkalender dramatisch. Dazu kam das Abspringen des Hauptorganisators Pavel Doležel und seinen deutschen Marketing-Partnern, wodurch wiederrum viele wertvolle Sponsoren verloren gingen. Nachdem die Tour zuerst verschoben worden war, wurde sie schließlich komplett abgesagt. 2006 schaffte man allen Befürchtungen zum Trotz einen bescheidenen Neustart mit Österreich als neuem Mitveranstalterland. Als im November 2006 jedoch der bisherige Hauptsponsor Škoda sein Angebot zurückzog, hatte die Internationale Friedensfahrt 2007 keine realen Überlebenschancen mehr und musste abgesagt werden. Doch wie sieht es unter diesen miserablen Umständen nun 2008 aus?

Die Veranstalter beteuern auf ihrer Homepage, für 2008 einen neuen Sponsor gefunden zu haben. Nun sei es an der Zeit, „nach vorne zu blicken“, heißt es. Immerhin habe man nun ausreichend Zeit, die Friedensfahrt 2008 gründlich zu planen um Missgeschicken wie in den vergangenen Jahren vorzubeugen. Wir können also gespannt sein, ob die Organisatoren ihr Wort halten. Wenn ja, erwartet uns 2008 definitiv ein weiteres spannendes Rennen im internationalen Radsport.