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Saint Etienne – Christopher Froome gegen die Spanier Alberto Contador und Alejandro Valverde: Die Top-Besetzung des 69. Critérium du Dauphiné sorgt schon knapp vier Wochen vor dem Startschuss in Düsseldorf für Tour-de-France-Feeling.

Die am Sonntag beginnende Acht-Etappenfahrt durch die französischen Alpen und das Zentralmassiv wird Aufschlüsse geben, mit wem bei der 104. Frankreich-Rundfahrt zur rechnen sein wird. Der Australier Richie Porte, Lokalmatador Romain Bardet und vielleicht sogar der nach langer Verletzungspause zurückkehrende Fabio Aru aus Italien wollen den großen Drei in die Parade fahren. Von den Tour-Aspiranten fehlt einzig Nairo Quintana nach dem kräftezehrenden Giro d’Italia, bei dem der Kolumbianer hinter Tom Dumoulin auf Rang zwei gefahren war.

Der dreifache Tour-Sieger Froome und Contador warten noch immer auf ihren ersten Saisonsieg und haben lange Rennpausen hinter sich. Genau wie der spanische Altmeister Valverde, der das Frühjahr mit seinen Siegen bei der Katalonien- und Baskenland-Rundfahrt, beim Flèche Wallonne sowie Lüttich-Bastogne-Lüttich beherrscht hatte. Froome hat mit dem vierten Sieg in Folge einen Dauphiné-Rekord im Auge.

Seinen Ex-Teamkollegen Porte, Contador und Bardet hält der Brite für seine Hauptkonkurrenten bei der Tour de France. «Die größte Bedrohung kommt von den Jungs, die den Giro nicht gefahren sind», meinte Froome, für den ein Trainingsunfall vor vier Wochen glimpflich verlief, als ihn ein Auto angefahren hatte.

Die deutschen Topsprinter meiden die Dauphiné-Rundfahrt. Für Marcel Kittel, André Greipel oder John Degenkolb ist auf anspruchsvollem Terrain nichts zu holen. Der viermalige Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin spekuliert auf die vierte Etappe, ein Einzelzeitfahren über 23,5 Kilometer nach Bourgoin-Jallieu. Ein Erfolg dort könnte eine gute Empfehlung für die erste Tour-Etappe über 14 Kilometer sein, auf der sich der Wahlschweizer zum zweiten Mal in seiner Karriere nach 2015 das Gelbe Trikot holen will.

Zum zweiten Mal in der Dauphiné-Geschichte wird der Tour-Klassiker L’Alpe d’Huez angesteuert – allerdings von der «anderen» Seite über den Col de Sarenne. Die Entscheidung bei der Tour-Generalprobe dürfte erst am folgenden Tag im Finale beim Schlussanstieg zum Col de Solaison fallen.

Der Kurs kommt dem deutschen Ex-Meister Emanuel Buchmann entgegen. «Ich habe mich mit einem Höhentrainingslager in Tirol vorbereitet und werde versuchen, unter die ersten Zehn der Gesamtwertung zu fahren», sagte der Profi aus der Bora-hansgrohe-Mannschaft, der – anders als bei der Tour – auf eigene Rechnung fahren darf. In Frankreich wird der Ravensburger in erster Linie Helferdienste für den Bergspezialisten Rafal Majka leisten müssen. Aber je besser er bei der Dauphiné fährt, desto mehr Freiheiten dürfte er bei der Tour genießen.

Fotocredits: Javier Lizon
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