Hätten Sie’s gewusst? Bereits Mitte der Siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts gab es die ersten Bergziegen unter den Fahrrädern: Mountainbikes. Und seit der damaligen Zeit hat sich einiges getan.

Spitzensportler Mountainbike

Zu Beginn des Mountainbikes stand die Idee, ein Fahrrad zu bauen, dass sich auch im Gelände abseits von Straßen einfach fahren lässt. Schnell mutierte der reine Gedanke einer kleinen Gruppe von Fahrradtüftlern zum Erfolgskonzept: Das Mountainbike war geboren. Die industrielle Fertigung begann bereits in den 1980er Jahren. Zuerst in den USA, später in Asien. Die große Mountainbike-Welle schwappte Anfang der 1990er nach Deutschland und verbreitete sich rasant. Während die ersten Modelle noch eine feste Federgabel, einen starren Rahmen aus Chrom-Molybdän sowie Felgenbremsen und nur wenige Gänge besaßen, fanden schon sehr bald vollgefederte Mountainbikes aus Alu, Titan oder Kohlefaser mit Scheibenbremsen und aufwendigen, aber robusten Schaltungen ihren Weg in die Fahrradläden.

Summe der Komponenten

Ein gutes Mountainbike besteht aus einem stabilen Rahmen und einer Vielzahl von Komponenten wie Bremsen, Schaltung, Federung, Pedalen und Lenker. Dank größtenteils standardisierter Anschlüsse, Gewinde und Maße lässt sich ein Mountainbike entweder individuell zusammenstellen oder zumindest relativ einfach um- beziehungsweise aufrüsten. Das ist auch der Grund, warum die Preisspanne bei Mountainbikes so extrem ist: Während es in Baumärkten manchmal schon Angebote ab 200 Euro für ein vollgefedertes Mountainbike gibt, verlangen Markenhersteller wie Scott, Canondale oder Trek auch schon einmal 5.000 Euro und mehr für ein Gelände-Bike mit entsprechend strapazierfähigen und hochwertigen Komponenten. Ein Grund mehr, warum Mountainbike nicht gleich Mountainbike ist.

Darf’s noch etwas mehr sein?

Schon lange gibt es nicht mehr „das“ Mountainbike. Es gibt eine Vielzahl von spezialisierten Varianten und Versionen – aber nur wenige Generalisten. Zu diesen lassen sich allenfalls das All Mountain sowie die Enduro zählen. Diese beiden Varianten sind praktisch für alles zu haben: für lange gerade Strecken, Bergauf- oder abfahrten. Andere Mountainbikes sind schon sehr speziell: Ein schweres Downhill-Mountainbike macht auf der Straße zwar mächtig Eindruck, lässt sich aber kaum vernünftig über längere Strecken fahren. Daher lautet die Empfehlung: Überlegen Sie sich vorher, welche Strecken Sie mit ihrem Mountainbike fahren möchten und entscheiden Sie sich dann für eine Variante.

Überblick: Mountainbike-Varianten

  • All Mountain: Vollgefederter Generalist, der für die meisten Ansprüche geeignet ist.
  • Cross-Country: Das Rennrad unter den Mountainbikes mit sehr gestreckter Fahrerhaltung. Meist nicht vollgefedert und nur mit einer Federgabel mit geringem Federweg ausgestattet.
  • Enduro: Vollgefedertes Mountainbike mit langen Federwegen und relativ aufrechter Sitzposition. Daher auch gut für Touren geeignet.
  • Downhill: Vollgefederter Spezialist mit langem Federweg für schnelle Bergabfahrten in schwierigem Gelände.
  • Freeride: Schweres Mountainbike wie das Downhill, aber im Unterschied dazu nicht ausschließlich für Bergabfahrten konzipiert.