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Pruszkow – Eine Medaille bei der Bahnrad-WM hat Georgia Simmerling nur knapp verpasst. Mit dem kanadischen Frauen-Vierer reichte es im kleinen Finale gegen Neuseeland nur zu Platz vier. Eines der schillernsten Gesichter der Titelkämpfe im polnischen Pruszkow ist die 29-Jährige dennoch.

Bei drei Olympischen Spielen nahm die Frau mit dem Nasenring und dem Tattoo mit den fünf olympischen Ringen und den jeweiligen Jahreszahlen ihrer Teilnahmen bereits teil – immer in einer anderen Sportart. 2010 wurde sie bei den Winterspielen in ihrer Heimatstadt Vancouver als Alpine 27. im Super-G, vier Jahre später in Sotschi 14. im Skicross. Bei den Sommerspielen 2016 in Rio holte sie mit dem Bahnrad-Vierer Bronze.

Dass Simmerling in Pruszkow überhaupt startet, grenzt an ein Wunder. 14 Monate zuvor brach sie sich beim Skicross beide Beine und riss sich die Bänder im Knie. Vier Operationen muss Simmerling über sich ergehen lassen. «Sie kam quasi ohne Muskeln zurück und konnte ihre Füße nicht einmal richtig aus den Pedalen nehmen», sagte Kris Westwood, Performance-Direktor beim kanadischen Radsportverband, über ihr Comeback im September 2018.

Es war nicht der erste schlimme Unfall in Simmerlings bewegter Vita. 2012 brach sie sich beim Skicross in Park City drei Wirbel im Nacken- und Brustbereich, 2015 zwei Handgelenke. «Unverwüstbar oder wie man es nennen soll? Ich musste viele körperlichen Herausforderungen meistern und hart arbeiten. Ich bin sehr glücklich hier zu sein», sagte Simmerling der Deutschen-Presse Agentur. In einem Jahr soll in Tokio die 2020 als nächstes Tattoo folgen. «Das ist mein großes Ziel», bekannte das kanadische Multitalent.

Fotocredits: Christoph Sicars,Jens Buettner
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