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Sanremo – Der Rundfahrt-Spezialist Vincenzo Nibali hat es den Topfavoriten Peter Sagan und Vorjahressieger Michal Kwiatkowski gezeigt: Der 33 Jahre alte Italiener gewann am Samstag die 109. Auflage des ersten Frühjahrs-Klassikers Mailand-San Remo.

Nibali, der auf dem Poggio etwa 800 Meter vor dem Gipfel der letzten Steigung attackiert hatte, erreichte das Ziel auf der Via Roma nach 294 Kilometern als gehetzter Solist.

Wenige Sekunden hinter ihm führte der Australier Caleb Ewen das große erste Verfolgerfeld über den Zielstrich. Die letzten sechs Kilometer fuhr Nibali, der als einer der wenigen Radprofis bisher Siege bei allen drei großen Länderrundfahrten gefeiert hatte, seinem ersten Erfolg bei der «Primavera» im Alleingang entgegen. Für Kwiatkowski, der im Vorjahr so clever auf den letzten Zentimetern des längsten Klassikers alles für sich entschieden hatte, blieb in der Endabrechnung nur Rang elf. Der dreimalige Weltmeister Sagan vom Bora-hansgrohe-Team fuhr nach zwei zweiten Plätzen 2017 und 2013 diesmal nur auf den sechsten Rang.

Die deutschen Teilnehmer hatten mit der Entscheidung nichts zu tun. Topsprinter André Greipel schied nach einem Massensturz im Finale mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch aus. Er wirkte am Beginn des Poggio rund zehn Kilometer vor dem Ziel noch stark, doch dann krachte es und das Rennen war für den 35-Jährigen abrupt beendet.

Marcel Kittel, der zuvor bei Tirreno-Adriatico seine ersten beiden Saisonsiege perfekt gemacht hatte, musste schon vorher passen. John Degenkolb, der auf der via Roma 2015 triumphiert hatte, konnte wegen einer Nebenhöhlen-Entzündung der Nase nicht antreten.

Großes Pech hatte Ex-Weltmeister Mark Cavendish. Der Brite, 2009 Sieger in Sanremo, prallte in der Ebene vor dem Poggio aus voller Fahrt auf eine Verkehrsinsel in der Straßenmitte und überschlug sich. Er stand trotz eines bei der Tirreno-Fernfahrt erlittenen Rippenbruchs am völlig verregneten Start in Mailand.

Fotocredits: Yuzuru Sunada
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