Der sogenannte Sprinterzug ist bei Radrennen im Strassenradsport ein oft angewandtes strategisches Manöver, mit dessen Hilfe ein Massensprintfinale oft noch in den letzten Minuten entschieden wird. Dabei arbeitet ein ganzes Team daran, einen einzelnen Top-Sprinter an die Spitze zu bringen.

Vorbereitet wird das Manöver im Finale eines Rennen. Zuerst sammelt sich ein Fahrerteam an der Spitze des Hauptfelds, unter ihnen auch der eigendliche Sprint-Star. Dadurch können Ausreißversuche weitgehend verhindert werden. Nach und nach fallen schließlich einzelne Teamkollegen zurück, die dem hohen Tempo von oftmals über 60 hm/h nicht standhalten können, bis am Ende nur noch der eigendliche Sprinter übrig bleibt, der nun in einer perfekten Ausgangsposition für den Zielspurt ist.

Eine besondere Detailformation ist der sogenannte „Schliesser“, bei dem ein Teamkollege innerhalb des Sprinterzugs durchgehend dem Hauptsprinter am Hinterrad klebt und dadurch andere erfolgreiche Sprinter daran hindert, sich am Sprinter der eigenen Mannschaft festzubeißen.

Sogar in Weltmeisterschaften werden solche Manöver erfolgreich durchgeführt, so beschehrte ein Sprinterzug beispielsweise dem Italiener Mario Cipollini den WM-Sieg 2002. Auch von deutschen Fahrern wie Erik Zabel und besonders dem T-Mobile-Team wird diese Strategie oft angewandt.