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Oudenaarde – Mit einem beeindruckenden Antritt hat Niki Terpstra bei der 102. Flandern-Rundfahrt triumphiert, die deutschen Radprofis um John Degenkolb hatten mit der Entscheidung nichts zu tun.

Gut eine Woche nach seinem Sieg beim Eintagesrennen E3 Harelbeke feierte der Niederländer Terpstra seinen nächsten Sieg in Belgien.

Der Vorjahresdritte aus dem belgischen Team Quick-Step setzte sich 18 Kilometer vor dem Ziel ab und gewann in souveräner Manier erstmals beim Klassiker von Antwerpen nach Oudenaarde. «Es war ein großer Kindheitstraum von mir. Ich kann nicht beschreiben, was mir das bedeutet», sagte der 33 Jahre alte Terpstra, der 2014 bereits bei Paris-Roubaix ganz oben auf dem Treppchen stand.

Im Kampf um Platz zwei setzte sich am Ostersonntag der Däne Mads Pedersen nach 266 Kilometern mit 18 giftigen Anstiegen («Hellinge») vor Vorjahressieger Philippe Gilbert aus Belgien durch. Weltmeister Peter Sagan vom deutschen Rennstall Bora-hansgrohe wurde Sechster. Die deutschen Fahrer um Klassiker-Spezialist Degenkolb und Tony Martin kamen nicht unter die besten Zehn.

Lange Zeit führte eine elfköpfige Spitzengruppe um den Österreicher Marco Haller mit mehr als fünf Minuten Vorsprung das Rennen an. Gut 100 Kilometer vor dem Ziel waren mehr als ein Dutzend Fahrer in einen Massensturz verwickelt, darunter auch der belgische Meister und Sieganwärter Oliver Naesen vom Team AG2R. Der Crash auf gerade Strecke teilte das Hauptfeld, vor allem das QuickStep-Team hielt an der Spitze des Pelotons das Tempo hoch und verkürzte den Abstand auf die Führungsgruppe immer weiter.

Nach dem Zusammenschluss gab es immer wieder einzelne Attacken, die Favoriten warteten noch ab. Auch Degenkolb mühte sich 45 Kilometer vor Schluss in der ersten großen Gruppe über den Koppenberg. Nach einem Auffahrunfall im hinteren Feld musste Martin hingegen absteigen und schob sein Rad über das Kopfsteinpflaster den maximal 22 Prozent steilen Anstieg hinauf.

Die Spitzenfahrer ließen ein Trio aus den Niederländern Dylan van Baarle und Sebastian Langeveld sowie Pedersen gewähren. Terpstra und der Rundfahrt-Spezialist Vincenzo Nibali setzten sich aus der Verfolgergruppe ab, mit einem beeindruckenden Antritt ließ Terpstra den Italiener stehen und schoss 18 Kilometer vor dem Ende auch am führenden Trio vorbei.

Bereits vor dem Start hatte Degenkolb betont, dass er nach überstandener Erkrankung noch nicht in Topform sei und für ihn der Fokus auf seinem Lieblingsrennen Paris-Roubaix am folgenden Sonntag liege. Der 29-Jährige aus Oberursel hatte zuletzt den Klassiker Mailand-Sanremo verpasst und war auch bei den anschließenden Rennen in Belgien noch nicht in bester Verfassung.

Fotocredits: Yorick Jansens
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