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Oftmals hört man bei Radsport-Übertragungen im Fernsehen den Begriff: Belgischer Kreisel. Was soll das sein? Eine Verflegungs-Waffel vielleicht oder eine Straßenform-Bezeichnung? Nein so wird eine Formation von Radsportlern genannt, die den Windschatten effektiv ausnutzen, um so durch das Ablösen des jeweils führenden Fahrers eine energiesparende Fahrweise zu ermöglichen.

Beim Belgischen Kreisel existieren zwei Fahrer-Einzelreihen, die sich gegeneinander bewegen. Die eine Reihe fährt sehr schnell und die andere ist ungefähr 2 km/h langsamer. Der jeweils Führende lässt sich nach getaner Führungsarbeit in die langsame Reihe abfallen und sein Hintermann übernimmt seinen Part. So rotiert oder „kreiselt“ die Gruppe ständig und man spart ordentlich Kraft.

Durch diese Technik werden die Führungsarbeit und das Windschatten-Fahren gleichmäßig auf die Profis des Kreisels verteilt. Der Nachteil dieses Fahrer-Systems ist, dass stärkere und weniger starke Fahrer immer gleich lange die Führungsarbeit übernehmen. Heutzutage wird deshalb, z.B. bei der Tour de France im Mannschaftszeitfahren eher die Einzelreihe bevorzugt, wobei alle Fahrer bis auf den Führenden im Windschatten aufgereiht sind. Der Radprofi an der Spitze lässt sich nach getaner Führungsarbeit nach hinten fallen und schließt an die Reihe an.

Erfahrene Profis berücksichtigen auch den Windeinfallswinkel. Bei seitlichem Wind (Kantenwind) fahren die Radfahrer seitlich versetzt. Der Kreisel bewegt sich so, dass die schnellere Reihe auf der windabgewandten Seite fährt. Somit ist die Drehbewegung des Kreisels von der Windrichtung abhängig.