Vor ca. einem Monat habe ich bereits von Bahntrassenradwegen als Orte entspannten Radelns berichtet. Es gibt aber noch eine zweite, oft sogar teamworkförderndere Möglichkeit, die ebenen Bahntrassen als Radwege zu benutzen. Die Rede ist von Draisinen, welche mit Muskelkraft über die Schienen bewegt werden. Einen kleinen Nachteil gibt es jedoch: Man muss die Eisenbahn-Draisinen an speziell ausgeschilderten Tourismusbetrieben für eine bestimmte Zeit kostenpflichtig mieten.

Momentan gibt es um die 20-30 Draisinenstrecken in Deutschland, von denen sich viele mit der Zeit zu enormen Tourismusmagneten entwickelt haben. Im Gegensatz zur gewöhnlichen Reise mit dem Rad kann man sich auf Draisinen nämlich jederzeit bequem zurücklehnen und die Landschaft genießen und kann sogar größere Mengen an Gepäck ohne merkliche Mehrbelastung befördern. Und Draisinen haben noch einen Vorteil gegenüber ihren frei beweglichen Verwandten: Man kann mit in der Regel bis zu 4 Personen gemeinsam in die Pedale treten. Spass für die ganze Familie ist also garantiert.

Die Draisinen selber sind technisch gesehen meistens recht simpel konstruiert, wenige komplexere, mehrgängige Modelle ausgenommen. Außer den normalen Fahrraddraisinen gibt es auch sogenannte Handhebeldraisinen, welche durch andauerndes Betätigen eines großen Hebels von der Stelle bewegt werden. Das Gewicht der Draisinen ist ebenfalls vollkommen unterschiedlich: Von leichten Schienenfahrrädern bis hin zu motorisierten Eisenbahn-Draisinen ist alles erhältlich.

Möchte man in seiner Freizeit einmal selber mit einer Eisenbahn-Draisine fahren, empfielt es sich, zuerst die Position einer solchen herrauszufinden. Eine weitgehend vollständige Karte findet man hier. Wie man sieht, sind in Baden-Württemberg, Sachsen oder Bayern ansässige Personen etwas schlecht bedient, was Draisinenstrecken anbegeht. Aber der Trend geht eindeutig in die richtige Richtung und in einigen Jahren werden sicherlich auch in den drei erwähnten Bundesländern Eisenbahn-Draisinen zu finden sein.