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Bogotá – Noch ist es nicht offiziell – aber Kolumbien feiert bereits seinen ersten Tour-de-France-Sieger.

«Das erfüllt uns Kolumbianer alle mit Stolz und Freude», twitterte der Präsident des südamerikanischen Landes, Iván Duque, kurz nachdem Egan Bernal den vorletzten Tag des bedeutendsten Radrennens der Welt als designierter Sieger beendet hatte. «Die Tour gehört uns!», titelte die Online-Ausgabe der kolumbianischen Zeitung «El Tiempo».

Nach 20 von 21 Etappen der Frankreich-Rundfahrt trägt der 22 Jahre alte Bernal vom Team Ineos das Gelbe Trikot des Gesamtführenden, auf der Schlussetappe nach Paris an diesem Sonntag (18.10 Uhr/One und Eurosport) wird der Spitzenreiter traditionell nicht mehr angegriffen. Noch nie hat ein Lateinamerikaner die Tour gewonnen.

In Bernals Heimatstadt Zipaquirá, wenige Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bogotá, jubelten mehrere Hundert Menschen bei einem Public Viewing. Unter dunklen Wolken auf mehr als 2500 Metern Höhe regnete es Konfetti, als Bernal im fernen Frankreich die Ziellinie überquerte. Einige der Fans standen in voller Radrenn-Montur inklusive Mountainbike in der Menge. Manche hielten ihre Fahrräder feiernd in die Luft.

«Mir versagt die Stimme, mir platzt das Herz», rief der langjährige Radsport-Kommentator Alfredo Castro im kolumbianischen Radiosender Caracol. «Egaaaaannnnnnnnnnnnn, du hast mich zum Weinen gebracht!!!», schrieb eine Twitter-Nutzerin. Andere sprachen vom größten Triumph in der Sportgeschichte des Landes. «Für alle Mütter Kolumbiens bist du unser Sohn», twitterte die aus Zipaquirá stammende Vizepräsidentin Marta Lucía Ramírez an die Adresse von Bernal.

Fotocredits: Yorick Jansens
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