Lange Zeit galt es als Fahrrad für Senioren, doch nun erfreut sich das Hollandrad auch bei jungen Leuten wachsender Beliebtheit und entwickelt sich zum regelrechten Trend.

Das Hollandrad oder auch „Omafiets“ genannt, ist tatsächlich gut für Senioren geeignet, da es sich durch eine komfortable Sitzposition und hohe Stabilität auszeichnet. Diese Eigenschaften sind jedoch keinesfalls nur Vorzüge, die lediglich älteren Menschen das Fahrradfahren verschönern, und so haben nun auch endlich alle anderen Altersschichten das gute alte Hollandrad für sich wiederentdeckt. Im Zuge der Nostalgie-Bewegung werden die hochwertige Qualität und das klassische Design wieder zu schätzen gelernt und befreien so das Fahrrad niederländischer Bauart von seinem zu Unrecht etwas angestaubten Ruf.

Das Hollandrad und seine charakteristische Bauweise

Das klassische Hollandrad für Damen zeichnet sich durch einen Rahmen im sogenannten „Hollandbogen“ aus, der ein gerades Unterrohr und ein gebogenes, hochgezogenes Oberroh beschreibt. Herrenräder verwenden hingegen den typischen Diamantrahmen. Aufgrund eines flachen Lenkkopfwinkels und der Nähe des Lenkers zum Körper ergibt sich eine nur schwach geneigte Sitzhaltung, die Arme und Hände entlastet und in Kombination mit einem stark gefederten Ledersattel ein hohes Maß an Komfort und Bequemlichkeit bietet.

Eine wichtige Rolle spielt auch der geschlossene Kettenschutz, der besonders für die Wartungsarmut dieser Klassiker von großer Bedeutung ist. Der Gepäckträger zeichnet sich ebenfalls durch charakteristische Merkmale aus: Im Gegensatz zu den üblichen metallischen Bügeln, werden beim Hollandrad in der Regel drei Gummibänder von der Radnabe der Hinterrades über den Gepäckträger gespannt.

Die Geschichte des Hollandrades

Die ersten Fahrräder die in den Niederlanden produziert wurden, waren hauptsächlich den Modellen aus England nachempfunden. Erst in den 20er Jahren wurde das Prädikat „Nederlandsche Fabrikaat“ bekannt, nachdem man spezifische niederländische Merkmale in die Gestaltung des Fahrrads einfließen ließ. Dabei setzten die Hersteller weniger auf Innovationen sondern vielmehr auf hohe Qualität und Langlebigkeit der Fahrräder, deren Bauform gleichwohl speziell auf die ebenen Landschaften und das engmaschige Straßennetz der Niederlande ausgerichtet war. Mit dem hohen Qualitätsanspruch, der langen Haltbarkeit und dem zeitlosen Design schufen die Holländer ein echtes Kultobjekt.

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