Der Spanier Oscar Freire hat beim Klassiker-Auftaktrennen Mailand-San Remo souverän gewonnen. Freire setzte sich im Massensprint gegen Sprint-Konkurrenz Mark Cavendish und Tom Boonen durch und steht nach 2004 und 2007 nun zum dritten Mal auf dem Treppchen.

Oscar Freire macht jagt auf den früheren deutschen Sprintstar Erik Zabel. Nach seinem dritten Sieg beim klassischen Eintagesrennen Mailand-San Remo ist er nur noch einen Erfolg von Zabels vier „Classicissima“-Siegen entfernt. Ungeschlagener König der Strecke ist noch immer der Belgier Eddy Merckx, der zwischen 1966 und 1976 sieben Mal triumphierte.

Freire siegt vor Boonen

Bei dem mit 298 Kilometern längsten Eintagesrennen konnte sich am Wochenende Ex-Weltmeister Freire (Team Rabobank) im Massensprint gegen Tom Boonen (Quick Step) und dem italienischen Lokalmatador Alessandro Petacchi (Lampre) durchsetzen. Während der 101. Auflage von Mailand-San Remo fuhren die Radprofis lange Zeit im Regen und Wind. Bereits nach drei Kilometern konnte sich ein italienisches Trio vom Feld absetzen, ihr Vorsprung betrug zwischenzeitlich ganze 23 Minuten – Rekord bei diesem Klassiker. Das russische Katjuscha-Team sorgte dann für Tempo im Peloton, sodass das Trio nach 200 Kilometern eingeholt werden konnte. Gegen Ende des Rennens wurde das Wetter immer besser und nach dem Schlussanstieg machten die Sprinter den Sieg schließlich unter sich aus. Freire siegte mit einer Zeit von 6:57:28, bester Deutscher wurde Freires Helfer Paul Martens (Platz 15) aus Rostock. Team Milram fuhr ein starkes Rennen, spielte aber keine Rolle im Zieleinlauf.

Zabel-Zögling Cavendish geschlagen

Vorjahressieger Mark Cavendish (Team Columbia) hatte während des Rennens mit Zahnschmerzen und Pannen zu kämpfen. Nach zwei Platten und einem Sturz musste Zabels Meisterschüler Mark Cavendish am vorletzten Anstieg zur Cipressa die Rivalen ziehen lassen. Trotz  Cavendishs enttäuschender Bilanz verteidigt Columbias Sportdirektor Rolf Aldag die Team-Strategie. Er hatte zuvor auf den Weltranglisten-Zweiten André Geipel aus Rostock als Alternative verzichtet. Der Vorjahressieger müsse Priorität haben, so Aldag.  André sei zu stark, um Helfer zu sein. Geipels  Stunde wird dann wohl spätestens beim Giro d’Italia schlagen.

Doping-Sünder mit dabei

Der Radsport wird es wohl nicht so schnell schaffen, sich vom Doping-Image zu befreien. Um so schwieriger wird es, wenn der Kampf gegen Doping nur halbherzig geführt wird und überführte Doping-Sünder nicht angemessen bestraft werden. Beim Klassiker-Auftakt waren erneut viele ehemalige Top-Fahrer auf dem Rad, die zuletzt als Dopingsünder aus dem Verkehr gezogen worden waren. Lance Armstrong musste wegen eines Magen-Darm-Infekts absagen.